Bei dem Thema zirkuläres Bauen nehmen die Städte und Kommunen im Hinblick auf den Ressourcenverbrauch eine besondere Rolle ein. Trotz des Flächenverbrauches der Städte von nur 2% der Landfläche, werden dort ca. 70% des BIP erwirtschaftet sowie über 60% der globalen Energie verbraucht (Habitat III, o.J.). Darüber hinaus fallen ca. 70% des Abfalls und der Treibhausgasemissionen in Städten an (ebd.).
Ein wesentlicher Teil des Abfalls entsteht beim Bauen. Im Bauwesen fällt ca. 55% des gesamten deutschen Abfallaufkommens (Umweltbundesamt, 2021), sowie ca. 90% des mineralischen Ressourcenverbrauchs an (Deutsche Energie-Agentur, 2017; zit. n. Heil, 2022, S. 91). Trotz einer Recyclingquote von rund 90% im Bausektor (Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e.V., 2018, S. 4), befindet sich Deutschland im Baubereich erst am Anfang einer zirkulären Wirtschaft. Das liegt daran, dass bei der Recyclingquote die Verwertung bereitgestellten Abfalls begutachtet wird und nicht die tatsächliche Wiederverwendung der Materialien (Zabek & Quaing, 2022, S. 75). Lediglich 12% der Baumaterialien werden in Deutschland tatsächlich wiederverwertet (Quaing 2021; Eurostat, 2020; zit. n. Zabek & Quaing, 2022, S. 75).