Kommunen haben Hebelwirkung

Was wird unter zirkulärer öffentlicher Beschaffung verstanden?

In Deutschland werden jährlich circa 500 Mrd. Euro für die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen von der öffentlichen Hand aufgewendet (UBA, 2022). Damit hat sie nicht nur eine dominante Rolle als Einkäufer, sondern nimmt auch einen großen Einfluss auf Innovationen auf der Nachfrageseite (ebd.). Sie kann mit der in der öffentlichen Beschaffung nachgefragten Mengen dafür sorgen, dass das Angebot von nachhaltigen Waren und Dienstleistungen auf dem Markt gestärkt wird (ebd.). Hierfür bedarf es jedoch zum Teil passender Beschaffungspraktiken, um die nachhaltige Beschaffung zu fördern (Wurster et al., 2021, S. 3).

Beschaffung vereint viele Themen

Solche Praktiken in den Kommunen zu verankern ist eine große Herausforderung, da die Beschaffung beinahe alle kommunalen Handlungsfelder betrifft. Mit dem § 45 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) wurden jedoch bereits Bestimmungen aufgegriffen, die den Einkauf von ressourcenschonenden Produkten vorsehen (Wurster et al., 2021, S. 4).

Im Hinblick auf die thematische Vielfalt der öffentliche Beschaffung bestehen auch mit den in bergisch.circular betrachteten Themen „Abfall“ und „Bauen“ große Schnittmengen, zum Beispiel hinsichtlich der Verwendung nachhaltiger Baumaterialien oder dem Umgang (Wiederverwendung, Reparatur) mit  gebrauchten Produkten bzw. „(Bau)-Abfälle“ in den Kommunen. Die zum 01. August 2023 in Kraft tretende Mantelverordnung stellt hierfür ein passendes Beispiel für die Vernetzung aller drei Themenfelder dar.

Öffentliche Beschaffung zirkulär ausrichten

Im Kontext der Circular Economy bedarf die zirkuläre öffentliche Beschaffung auf kommunaler Ebene neben den strategischen Ausrichtung der EU Kommission noch eine stärkere inhaltliche Ausarbeitung für Kommunen, um den Prozess zu fördern. Vergabeverfahren stellen hierbei ein drängendes Thema dar.

Trotzdem ist die bisherige Entwicklung zu der nachhaltigen Beschaffung als Fundament für Kommunen zu verstehen, auf welches diese fortwährend aufbauen können. Langfristig kann es das Ziel werden im Rahmen der nachhaltigen kommunalen Entwicklung, die öffentliche Beschaffung zirkulärer Dienstleistungen und Produkte, als Teil einer nachhaltigen Beschaffung zu implementieren.

Vorteile einer zirkulären öffentlichen Beschaffung

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Faire Lieferketten

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Positiver Konsum (umweltfreundlicher, gesünder, nachhaltiger)

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Nachhaltigere Vergabeverfahren

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Neue Anreizmodelle für die Wirtschaft (Nachhaltiger Kriterienkatalog)

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Verringerter Ressourcenverbrauch

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Schutz natürlicher Ressourcen durch Sekundärmaterialeinsatz

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Weniger Treibhausgasemissionen

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Neue Geschäftsfelder bzw. -modelle (Leasing, Sharing…)

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Monetäre Einsparpotentiale

Quellen

UBA [Umweltbundesamt] (2022). Umweltfreundliche Beschaffung: Beschaffung-info.de, https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/umweltfreundliche-beschaffung#strap-14488

Wurster, S., Schulze, R., Simon, R. G., & Hoyer, S. (2021). A Grounded Theory on Sustainable Circular Public Procurement in Germany: Specific Product Case and Strategies. Sustainability, 13(24). https://doi.org/10.3390/su132413525